Jahresbericht 2023/2024 erschienen
Zu Beginn dieses Jahresberichts finden Sie einen Rückblick auf das 40jährige Bestehen der EvSK, das wir im Sommer 2024 gebührend gefeiert haben. Über die Jahre gelang der Stiftung der Erwerb von über 560 Kunstwerken oder umfangreichen Konvoluten für Museen. Rund 185 Mio. Euro kamen den deutschen Museen für Ankäufe, Restaurierungen, Ausstellungen und wissenschaftliche Erschließung zugute. Fast 60 Prozent der Erwerbungen aus dem vergangenen Geschäftsjahr sind ausschließlich durch private Förderer und Mäzene ermöglicht – was zeigt, wie wichtig die privaten Stiftungen geworden sind.
Zwei geförderte Kunstwerke haben wir anlässlich der Jubiläumsfeier im Magnus-Haus präsentiert. So erhielt die Stiftung Friedenstein Gotha die Ölskizze „Der Heilige Gregorius von Nazianz“ von Peter Paul Rubens, die nach dem Zweiten Weltkrieg entfremdet und jetzt zurückgeführt wurde.
Die Alte Nationalgalerie Berlin kann sich über die Bronzeskulptur „L’Implorante“ von Camille Claudel in einem frühen Guss von 1905 als Zuwachs für ihre bedeutende Skulpturensammlung freuen. Dieses Hauptwerk der französischen Bildhauerin füllt eine entscheidende Lücke im Bereich der impressionistischen Bildhauerei.
Dank einer der schönsten Erwerbungen im vergangenen Stiftungsjahr hat der Jahresbericht ein ganz besonderes Design. Die drolligen Miniaturen an den Rändern stammen aus einem Psalter-Brevier, das um 1300 in Nordostfrankreich entstanden ist und für das Museums Schnütgen in Köln erworben wurde.
Farbintensiv ist auch eine weitere eindrucksvolle Erwerbung neuerer Papierarbeiten, die aus den 1910er Jahren stammt. Ein expressionistisches Postkarten-Konvolut von Heinrich Campendonk konnte für das Museum Penzberg –Sammlung Campendonk als Dauerleihgabe der EvSK gesichert werden. Während des Ersten Weltkriegs hatte Campendonk u.a. seiner Frau Adelheid, genannt Adda, berührende Karten gemalt und mit kleinen Nachrichten versehen. Es gelang, dieses persönliche Zeugnis des Künstlers aus der Gruppe des »Blauen Reiters« vor einer Zerstreuung durch Verkauf zu bewahren.
Ein besonderes Schmuckstück unter den Restaurierungsförderungen ist die sogenannte „Engerer Burse“ aus dem Kunstgewerbemuseum in Berlin. Das Reliquiar in Gestalt einer Tasche aus dem Schatz des ehemaligen St. Dionysius-Stifts in Enger bei Herford zählt zu den bedeutendsten Werken der Goldschmiedekunst, die sich aus dem frühen Mittelalter erhalten haben. In Kooperation mit dem Diözesanmuseum Paderborn, wo die Burse in der Ausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“ gezeigt wurde, konnten naturwissenschaftliche, materialtechnische und kunsthistorische Untersuchungen die Herkunft sowie Entstehungszeit der außergewöhnlichen Goldschmiedearbeit genauer bestimmen.
Des Weiteren hat die EvSK wieder zahlreiche Ausstellungen und Bestandskataloge unterstützt, die Sie auf den hinteren Seiten des Jahresberichts finden. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Lesen Sie hier unsere Jahresberichte aus den vergangenen Jahren: