Bella Figura. Europäische Bronzekunst in Süddeutschland um 1600

06.02.2015–25.05.2015

Bayerisches Nationalmuseum, München

Süddeutschland war zwischen 1570 und 1620 ein Zentrum der europäischen Bronzekunst. Die Faszination für dieses Material strahlte von Florenz aus, wo Giambologna als Hofbildhauer für die Medici renommierte Projekte realisierte. Die Fugger und die bayerischen Herzöge holten bald in der Giambologna-Werkstatt ausgebildete Künstler in ihre Dienste. Im technisch aufwendigen Bronzegussverfahren entstanden Werke für die höfische, städtische und kirchliche Repräsentation. Kleinformatige Aktfiguren fanden als exklusive Kunst- kammerobjekte Eingang in fürstliche Sammlungen. Der durch die Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglichte Kauf des Merkur des ebenfalls in Florenz ausgebildeten Hubert Gerhard für das Bayerische Nationalmuseum war ein großer Glückfall. Diese bedeutende Erwerbung gab die Anregung, die europä- ische Bronzekunst der Spätrenaissance zum Thema einer Ausstellung zu machen. Befördert wurde diese Idee von der Tatsache, dass eines der herausragenden Bronzewerke von Hubert Gerhard sich schon seit Anbeginn im Besitz des Bayerischen Nationalmuseums befindet: die monumentale Gruppe mit Mars, Venus und Amor von 1590/1595. Großzügige Leihgaben aus Museen, öffentlichen und privaten Sammlungen machten die Ausstellung zu einer beeindruckenden Schau der Bronzekunst.

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