Das Münchner Siegestor - echt antik?
28.02.2000–14.05.2000
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, München
Das Münchner Siegestor, von Friedrich von Gärtner zwischen 1843 und 1852 errichtet, entsprach der Antikenbegeisterung König Ludwigs I. Auf seinen Wunsch sollte das Monument römische Triumphbögen nachahmen. Das Ausstellungsprojekt des Instituts für Klassische Archäologie der Universität München in Zusammenarbeit mit dem Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke untersuchte, wie sehr idealistische Vorstellungen der Zeit das Antikenbild verfälschten. Abgüsse, originale Entwurfspläne und das Holzmodell des Siegestors von 1850 wurden mit den römischen Triumphbögen verglichen. Obwohl das Siegestor und der Konstantinsbogen ähnlich wirken, gibt es vor allem inhaltlich Unterschiede. Antike Ehrenpforten feierten immer konkrete Siege. König Ludwig I. konnte jedoch auf keine gewonnenen Schlachten verweisen. Das Siegestor wurde so ein Denkmal für die bayerische Armee zur Verteidigung des Vaterlands. Hierdurch ergeben sich Differenzen zu den römischen Vorbildern hinsichtlich des Reliefschmucks und der Skulpturen. (Begleitheft zur Ausstellung, hrsg. vom Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, München 2000).