Der verschlossene Garten. Zugänge zur Klosterbibliothek der Zisterzienserinnen von St. Marienthal
29.01.2025–17.05.2025
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek
Sächsisches Kulturerbe aus der Klosterbibliothek St. Marienthal erstmals öffentlich zu sehen
Mit finanzieller Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung hat der Freistaat Sachsen 2023 durch die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) die historisch bedeutende Bibliothek des Klosters St. Marienthal erworben. Die Klosterbibliothek ist für die Wissenschaft von außerordentlichem Wert, handelt es sich doch um eine geschlossene, seit dem Spätmittelalter gewachsene Sammlung klösterlicher Bildungskultur und herausragender historischer Quellen. Der Ankauf der Bibliothek sichert dieses einzigartige sächsische Kulturerbe für die Forschung und bewahrt es dauerhaft für die Öffentlichkeit und kommende Generationen. Ab heute ist nun ein kleiner Ausschnitt des historischen Buchbestandes, darunter auch der berühmte Marienthaler Psalter, in Buchmuseum und Schatzkammer der SLUB zu sehen.
Das an der Neiße, zwischen Görlitz und Zittau gelegene Kloster St. Marienthal wurde 1234 erstmals urkundlich erwähnt und ist das älteste durchgängig bestehende Zisterzienserinnenkloster Deutschlands. Seine historische Bibliothek ist für Wissenschaft und Forschung von außerordentlichem Wert, handelt es sich doch um eine geschlossene, seit dem Spätmittelalter gewachsene Sammlung klösterlicher Bildungskultur und herausragender historischer Quellen für die Forschung. Im Rahmen eines Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurden 2016 die mittelalterlichen Handschriften am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig (UB Leipzig) ausführlich beschrieben. Die historische Klosterbibliothek umfasst ca. 2.700 Titel aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, darunter mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, Alte Drucke sowie historische Urkunden, die mit dem Ankauf durch den Freistaat Sachsen in das Eigentum der SLUB Dresden übergegangen sind, wobei der Großteil der Druckwerke als Leihgaben im barocken Bibliothekssaal des Klosters verblieben sind.
Die Ernst von Siemens Kunststiftung unterstützte die Ausstellung durch den Erwerb des Marienthaler Psalters. Nähere Informationen zum Ankauf: Der Marienthaler Psalter bleibt in öffentlicher Hand!
Abbildung:
©SLUB Dresden, 2025 (St. Marienthaler Psalter, Blatt 61v. Digitalisat: SLUB Dresden, St. Marienthal F5/31)
Foto:
©Copyright SLUB Dresden, Simon Gude
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