Dia-logos. Ramon Lull & die Kunst des Kombinierens

17.03.2018–01.07.2018

Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), Karlsruhe

Im Zentrum von Dia-logos steht der aus Mallorca stammende katalanische Philosoph, Theologe, Logiker und Mystiker Ramon Llull (um 1232-1316). Llulls Bestreben, die Ratio in den Dienst der Religion anstatt die Religion in den Dienst der Irrationalität zu stellen, formte eine aufklärerische europäische Tradition. Zu diesem Zwecke konstruierte er eine Art logische Maschine (»Papiercomputer«). Dieser bestand aus mehreren drehbaren Kreisscheiben, die ein mechanisches Kombinieren von Begriffen erlaubten, welche als Symbole auf den Scheiben verzeichnet waren. Aus dieser Begriffsformularisierung ging die Schule der ars combinatoria hervor. Die llullsche Methode des Wissenserwerbs und der Weltkonstruktion, seine universalen Konzepte und interkulturellen Ideen sind noch heute in Literatur, Bildender Kunst, Musik und Philosophie wirksam.
Die Ausstellung präsentierte zahlreiche Schätze von und über Llull aus vielen Regionen der Welt, darunter auch sein Hauptwerk Ars brevis (1308) – in den drei Sprachen Arabisch, Hebräisch und Lateinisch. Die von ihm angestrebte Verständigung zwischen den drei Weltreligionen weist Ramon Llull als einen Visionär von höchster Qualität aus.

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