Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt
21.05.2017–31.10.2017
Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim und Vatikan, Rom
Die Entwicklung des Papsttums von seinen Anfängen bis 1534 gehört zu den aufregendsten Themen der europäischen Geschichte. In der Spätantike wurden die Grundlagen geschaffen, die es den Päpsten ermöglichten, sich schließlich im 8. Jahrhundert aus der Unterordnung unter den Kaiser von Konstantinopel zu befreien. Die Idee, Nachfolger des heiligen Petrus zu sein und über den Schlüssel des Himmelreichs zu verfügen, begründete den Anspruch auf ein Primat – den höchsten Rang in Kirche und Welt. Aus der Verantwortung für das Heil der Menschen auf Erden und deren Seelenheil im Jenseits leiteten die Päpste ihre Forderung nach unbedingtem Gehorsam aller Christen, auch der Könige und Kaiser, ab. Der Höhepunkt der päpstlichen Wirkkraft umfasst die Zeit vom 11. bis 13. Jahrhundert. Nach einem Niedergang im 14. Jahrhundert schufen die Päpste in einem unglaublichen Kraftakt mit dem Rom der Renaissance ein neues Zentrum der Kultur, der Wissenschaft, der Künste und der Architektur für Europa. Um 1530 kam die Wende: fürchterliche Kriege in Italien und der Sog der reformatorischen Bewegung legten die Grenzen der päpstlichen Autorität offen. Die Einheit der lateinischen Welt begann zu zerbrechen und die erste große Epoche des „europäischen“ Papsttums war beendet.
Die Ausstellung findet vom 21.5.2017 – 31.10.2017 in den Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, statt sowie vom 7.12.2017 – 8.4.2018 im Vatikan, Rom, statt.