Einblattholzschnitte
27.06.2019–22.09.2019
Staatliche Graphische Sammlung München
Aus der Zeit um 1410 haben sich die frühesten europäischen Holzschnitte erhalten, ausgeführt auf dem neuen Bildträger Papier (1390 geht die erste deutsche Papiermühle in Betrieb). Diese frühen Zeugnisse des Bilddrucks werden als „Einblattholzschnitte“ bezeichnet, ein Verweis auf die anfänglich nur einseitig bedruckbaren Bögen. Erstmals überhaupt konnten preiswerte Drucke in hohen Auflagen hergestellt werden. Abbildungen zuvor nur exklusiv produzierter Bilderfindungen (etwa auf Gemälden) wurden für weite Kreise erreichbar und erschwinglich. Vor allem religiöse Sujets waren gefragt. An der Wand befestigt, gewährten sie göttlichen Beistand; Heiligenbilder bewahrten vor Krankheiten und Seuchen, boten Schutz gegen alles Böse. Als Gebrauchsdrucke rasch verschlissen, gehören diese Blätter heute zu den rarsten Kostbarkeiten. Erhalten haben sie sich oft nur in einem einzigen Exemplar.
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