Eine gute Figur machen. Kostüm und Fest am Dresdner Hof
10.09.2000–03.12.2000
Kupferstichkabinett Dresden, Albertinum
Ausstellung und Katalog-Handbuch zeigten erstmalig die Planung, Organisation, Realisierung und Dokumentation der Festkultur unter August dem Starken. Das festliche Spiel gehörte zur höfischen Pflicht und diente der Herrscherrepräsentation. Der Ausstellungstitel „Eine gute Figur machen” erinnert an das Bestreben des Hofes, entsprechend des Zeremoniells auf eine vorteilhafte Präsentation der eigenen Person zu achten, dies sowohl im täglichen “Hofgeschäft” als auch beim Spielen einer Kunstfigur bei den Hoffesten. Die sogenannten Figurinen, d.h. künstlerische Kostümierungsentwürfe und lebensgroße Modellfiguren, gewährleisteten, dass dem höfischen Postulat nach angemessener Bekleidung (= Habit) und Haltung (= Habitus) auch bei den Kostümfesten entsprochen wurde. Als was man „figurierte”, legte zumeist der Regent fest; die Hierarchie blieb so auch in der Verkleidung kenntlich. Die höfischen Sammlungen ermöglichten die Durchführung der Feste. Verwahrte die Rüstkammer die Kostüme und Requisiten, so oblag dem 1720 gegründeten Kupferstich-Kabinett die Vorlage- und Dokumentationssammlung. Hier wurden sowohl die Kostümentwürfe als auch die gestochenen Festberichte aufgehoben.