Emil Nolde. Farben heiß und heilig
24.03.2013–30.06.2013
Stiftung Moritzburg, Halle
Mit Emil Nolde begann vor 100 Jahren der Aufbruch des halleschen Kunstmuseums in die Moderne. Die Kontroverse zwischen Max Sauerländer, der 1913 Noldes erstes religiöses Gemälde, das Abendmahl, erwarb, mit Wilhelm von Bode, dem damaligen Generaldirektor der Berliner Museen, thematisierte den Umgang der Museen mit zeitgenössischer Kunst. Das hallesche Kunstmuseum wurde so zu einem wichtigen Wegbereiter der Moderne und zum Vorkämpfer für die Kunst Noldes, dessen radikale Position damals entweder erbitterten Widerspruch oder helle Begeisterung auslöste. Max Sauerländer wurde einer der engsten Mitstreiter Noldes. Diese Ereignisse nahm die Stiftung Moritzburg zum Anlass, 100 Jahre später Emil Nolde eine Ausstellung zu widmen, die zwei Ziele verfolgte: Einmal wollte sie die eigene Sammlungsgeschichte untersuchen, und zum anderen wollte sie Emil Nolde mit seinem Werk an einem entscheidenden Punkt der künstlerischen Neubestimmung vorstellen. Seit 1906 erarbeitete sich Nolde eine radikale Bildsprache; in die Zeit bis 1915 fallen seine formativen Jahre, in denen er gewissermaßen die Grammatik für den Aufbau seiner Bilder entwickelt – in denen Nolde zu Nolde wird.