Ganz anders. Die Reformation in der Oberlausitz

30.07.2017–07.01.2018

Städtische Museen, Zittau

Die Oberlausitzer Reformationsgeschichte verlief anders als diejenige Kursachsens und der anderen umliegenden Gebiete. Hier setzte sich die Reformation von unten durch. Zudem konnten sich katholische Institutionen erhalten. Unter dem Schutz des Kaisers und im Namen des böhmischen Königs konstituierte sich ein multikonfessionelles Gefüge pragmatisch gelebter Toleranz. Den Sorben brachte die Reformation eine Schriftsprache, Glaubensflüchtlinge unterschiedlicher geistiger Prägung aus Böhmen, Mähren und Ungarn fanden hier eine neue Heimat. Die Ausstellung in Zittau widmete sich eben diesen kulturellen Besonderheiten. Das Hauptaugenmerk der Schau galt der Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Zum erstem Mal wurden kaum bekannte, jedoch künstlerisch hochrangige, mit der Region verknüpfte Gemälde und Plastiken aus Kirchen und Klöstern, öffentlichen Sammlungen und aus Privatbesitz zusammen präsentiert. Den Rahmen für die Ausstellung bildete der einzigartige Bestand an Epitaphien der Renaissance und des Barock aus den Zittauer Kirchen. Diese rund 80 Werke spiegelten die geistige und gesellschaftliche Situation der Nachreformationszeit.

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