Grafik für die Diktatur. Die Geburt der Grafiksammlung des Kunstmuseums Stuttgart im Nationalsozialismus

01.11.2024–14.09.2025

Kunstmuseum Stuttgart

Die Ausstellung widmet sich der Provenienzforschung über die Geschichte des Kunstmuseums Stuttgart im Faschismus und beleuchtet, wie das Fundament des Hauses bereits im „Dritten Reich“ mit dem Aufbau einer umfangreichen Grafiksammlung durch die Nationalsozialisten geschaffen wurde. Die Geschichte der Sammlung verdeutlicht rückblickend in exemplarischer Weise das Verdrängen und Vergessen, das nach 1945 in westdeutschen Museen einsetzte und erst heute langsam überwunden wird. Die Ausstellung thematisiert die Genese einer völkischen Sammlung, deren Zweck primär in der Legitimation der NS-Ideologie bestand. Die Sammlungspolitik war jedoch von Beginn an nicht frei von Widersprüchen und es wurden auch ungewöhnliche Ankäufe getätigt. Erstmalig wird ein Bestand an Kriegsbildern präsentiert, dessen Herkunft bis vor Kurzem noch unbekannt war. Überdies werden Künstler:innen in den Blick genommen, die Mitglied der NSDAP waren und vom Faschismus profitierten. Der Restitutionsfall des Stuttgarter Kaufmanns Max Rosenfeld (1867–1943) veranschaulicht, dass auch in die Grafiksammlung des Kunstmuseums NS-verfolgungsbedingt entzogene Werke gelangten und zeigt die Komplexität solcher Provenienzen sowie die häufige Schwierigkeit auf, die Biografien der Opfer und ihrer Sammlungen zu rekonstruieren.

Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.

Abbildung: Plakat zur Ausstellung

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