Otto Nagel
20.05.2012–01.07.2012
Schloss Blesdorf, Berlin
Otto Nagel (1894-1967) begann als Autodidakt seine ersten künstlerischen Schritte. Durch frühes politisches Wirken und durch seine enge Freundschaft zu Käthe Kollwitz und Heinrich Zille fand er bald Anschluss an die progressiven Traditionen deutscher und europäischer Künstler. Nach 1934 wurde er mit Malverbot im Atelier belegt; daraufhin wandte er sich Freiluftaquarellen zu, die das alte Berlin vor den Zerstörungen des II. Weltkriegs dokumentierten. 1937/1938 fielen 27 seiner Werke der Aktion „Entartete Kunst“ zum Opfer. Nach dem Krieg trat Nagel auch als Kunstpolitiker und Publizist an die Öffentlichkeit. Er war Abgeordneter der DDR-Volkskammer und Präsident des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands. 1950/1951 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Akademie der Künste, deren langjähriger Vizepräsident und Präsident er war.
Die Bilder Otto Nagels aus dem Besitz der Akademie der Künste im Schloss Biesdorf zu zeigen, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum Wiederaufbau des 1945 fast völlig zerstörten Gebäudes und zur Errichtung einer Galerie Bilderstreit. Die Ernst von Siemens Kunststiftung engagierte sich bei der Restaurierung der ausgestellten Gemälde und Pastelle. Die Eröffnung des Schlosses ist für 2015 geplant.