SCHÖNER SCHEIN - Luxustapeten des Historismus
29.04.2016–24.07.2016
Deutsches Tapetenmuseum Kassel
Auf der Wiener Weltausstellung 1873 machte Paul Balin (1832-1898) Furore. Seine Luxustapeten waren führend in ihren Stil- und Materialimitationen. Dank zahlreicher Patente gelang es ihm, Papier scheinbar in Kacheln, Seide, Leder oder Brokatsamt zu verwandeln und den Adel, Großbürger und Künstler zu beliefern. Unermüdlich perfektionierte er seine Herstellungsverfahren und ebenso unermüdlich prozessierte er gegen Konkurrenten, die seine Verfahren übernahmen. Dem wirtschaftlichen Zusammenbruch seiner Firma folgte sein Freitod. Die Aufarbeitung seiner Tätigkeit und der Wirkung seiner Luxusprodukte erfolgt nun erstmals mit dieser Ausstellung, die sich auf die reichen Bestände des Tapetenmuseums und zahlreiche Leihgaben stützen kann. Die getreue Verwendung historischer Vorbilder macht Balin zu einem typischen und wirkungsmächtigen Vertreter des Historismus. Seine Vorbilder aus Abbildungswerken, den öffentlichen Sammlungen oder seiner eigenen Sammlung ergänzen die Tapetenmuster und rekonstruierten Interieurs.