„Voices“: Jüdisches Leben in der Ukraine – Ein digitales Mosaik der Erinnerung
28.02.2025–30.04.2025
Jüdisches Museum Augsburg Schwaben (digital)

„Voices“: Jüdisches Leben in der Ukraine – Ein digitales Mosaik der Erinnerung
Zur Ausstellung "Voices" bei Google Arts & Culture: Online-Ausstellung
"Jüdische Geschichte der Ukraine im digitalen Raum
Die virtuelle Ausstellung „Voices. Ein Mosaik ukrainisch-jüdischen Lebens“ widmet sich den Lebensrealitäten jüdischer Menschen in der Ukraine im 20. und 21. Jahrhundert. Sie erzählt anhand von Videos, Fotografien, persönlichen Erzählungen und historischen Dokumenten von der kulturellen Vielfalt, den Herausforderungen und den Erinnerungen, die bis heute nachwirken. Durch die Präsentation von Zeitzeug*inneninterviews entsteht ein fragmentarisches, aber dennoch umfassendes Bild von der Vielfalt jüdischen Lebens in der Ukraine.
Ukrainisch, Russisch, Polnisch, Hebräisch, Jiddisch – so vielfältig wie die Sprachen, die Jüdinnen und Juden in den letzten 100 Jahren in der Ukraine gesprochen haben, so vielfältig sind auch die Stimmen, die in der Ausstellung zu Wort kommen. Sie erzählen von interkulturellen Beziehungen und dem Gemeindeleben in den Schtetln der 1920er und 1930er Jahre, von den Schrecken der Schoa und dem Ringen um eine angemessene Erinnerungskultur in der Sowjetunion. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 entschlossen sich viele ukrainische Jüdinnen und Juden zur Emigration. So haben viele jüdische Gemeinden in Deutschland Mitglieder mit ukrainischen Wurzeln. Der aktuelle Krieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer erneuten Migrationsbewegung geführt und stellt die jüdische Gemeinschaft in der Ukraine vor neue Herausforderungen.
Bleibendes digitales Zeugnis jüdischen Lebens in der Ukraine
Die digitale Präsentation basiert auf der gleichnamigen Ausstellung, die 2022-2023 in Augsburg zu sehen war. Sie entstand unter dem unmittelbaren Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine und wurde von Daria Reznyk und Andrii Shestaliuk, zwei ukrainischen Wissenschaftler*innen am JMAS, kuratiert. Ergänzt um neue Videos und Zeitzeugenberichte ist die Online-Version nun ein bleibendes digitales Zeugnis ukrainisch-jüdischen Lebens.
Dr. Carmen Reichert, die Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben, betont die Bedeutung dieser digitalen Ausstellung: „Mit der Online-Ausstellung ‚Voices‘ bringen wir bewegende Lebensgeschichten in den digitalen Raum und ermöglichen einen einfachen Zugang zu einem wichtigen kulturellen Erbe, das über die ukrainischen Gemeindemitglieder auch in die Erinnerungskultur der jüdischen Gemeinden in Deutschland eingegangen ist. Besonders in der aktuellen Zeit ist es essenziell, die Erinnerungen an jüdisches Leben in der Ukraine sichtbar und zugänglich zu machen.“
Text und Abbildungen: Jüdisches Museum Augsburg Schwaben