Auf Wiederentdeckung folgt Restaurierung: Hl. Maria Magdalena von J. C. Katzenstein, 1686
Museum und Galerie im Prediger Schwäbisch Gmünd
Das Gemälde wurde 1912 auf dem Dachboden der Straßdorfer Cyriakuskirche (unweit von Schwäbisch Gmünd, heute Stadtteil) gefunden und anschließend in die Städtische Altertümersammlung (unser heutiges Museum) überführt. Bis vor Kurzem galt dieses Bild jedoch noch als verschollen, umso überraschender erwies sich die Auffindung der Hl. Maria Magdalena des Barockkünstlers Johann Christoph Katzenstein d. Ä. (1627-1695) vor wenigen Wochen in einem Außendepot. Der äußerst schlechte Erhaltungszustand des Gemäldes, der bereits 1912 bei der Übergabe an das Museum dokumentiert worden war, wird nun endlich umfassenden Restaurierungsmaßnahmen unterzogen. Vermutlich stammt das Gemälde aus der nach 1800 aufgegebenen, der Maria-Magdalena geweihten Kirche des Dominikanerklosters, in welchem sich heute das Museum befindet: diese Tatsache misst der Restaurierung neben der Dringlichkeit zudem eine außerordentliche Bedeutung für die Museumssammlung zu, ein solches für die regionale Kunstgeschichte wichtiges Gemälde endlich wieder der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Abbildungen:
1 J. C. Katzenstein d. Ä., Hl. Maria Magdalena, 1686, Öl und Leinwand, 176 x 131,5 cm
2 Restaurator Hermann R. Petersohn und Direktor Dr. Max Tillmann vor dem Gemälde Hl. Maria Magdalena
© Museum und Galerie im Prediger Schwäbisch Gmünd
»Für die Barockabteilung des Museums im Prediger in Schwäbisch Gmünd werden die Erzeugnisse der lokalen Schmuckindustrie sowie die Werke der renommierten Bildschnitzerdynastie der Maucher seit Jahrzehnten systematisch gesammelt. In der Sammlung unterrepräsentiert hingegen ist die zeitentsprechende Barockmalerei des 17. Jahrhunderts. Umso mehr freuen wir uns über den jüngsten Zuwachs zweier großformatiger Ölbilder des bisher nur aus den Quellen überlieferten Malers Johann Christoph Katzenstein (1627-1695) d. Ä., eines durch Schenkung, das zweite durch einen Fund in einem Außendepot. Letzteres, die Hl. Maria Magdalena darstellend, ist aufgrund einer unsachgemäße Lagerung in einem höchst gefährdeten Erhaltungszustand.«
Dr. Max Tillmann, Leiter des Museums und der Galerie im Prediger und des Silberwarenmuseums Ott-Pausersche Fabrik, Schwäbisch Gmünd
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