Berührende Formen - Restaurierungen von Meisterwerken Johann Gottfried Schadows

Alte Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Dem als „Vater der Berliner Bildhauerschule“ bezeichneten Johann Gottfried Schadow (1764–1850) kommt eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Bildhauerei in Deutschland und der damit untrennbar verbundenen Ideenwelt des europäischen Klassizismus zu. In kaum einer Überblicksdarstellung der Epoche fehlt die Abbildung der durch Anmut und Schönheit bestechenden Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen, in kaum einem Bericht über Berlin fehlt ein Blick auf Schadows Schöpfung aus dem Jahr 1793, die Quadriga auf dem Brandenburger Tor.

Doch hinter den Museumskulissen der Alten Nationalgalerie befinden sich neben der „Prinzessinnengruppe“ und weiteren ausgestellten Hauptwerken des Berliner Bildhauers noch zahlreiche weitere herausragende Werke, die das Rampenlicht einer Ausstellung seit Jahrzehnten nicht mehr, teilweise sogar noch nie erfahren haben. Diese Stücke sind ganz zu Unrecht zu „Depothütern“ geworden. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So bietet das verhältnismäßig kleine Stammhaus der Nationalgalerie keinen Platz für eine Dauerpräsentation aller Spitzenstücke. Zudem befinden sich die Werke bisher in einem unrestaurierten, nicht ausstellungs- oder leihfähigen Zustand und sind damit für die Forschung wie auch für die breite Öffentlichkeit nicht nutzbar.

Die für Oktober 2022 geplante Retrospektive zu Johann Gottfried Schadows bildhauerischem Werk in der Alten Nationalgalerie bietet nun die Möglichkeit, die Restaurierungen anzugehen und ein umfangreiches, bisher unbeachtetes Konvolut dem öffentlichen Publikum wieder zugänglich zu machen. Das geplante Restaurierungsprojekt umfasst zahlreiche Modelle, Abgüsse und finale Kunstwerke des Bildhauers selbst sowie ein größeres Konvolut an zeitgenössischen und thematisch die Ausstellung ergänzenden Gemälden.

Abbildung

1 Johann Gottfried Schadow: Die Liebe, Grabrelief, 1824/25 (Guss vor 1909), Inv.-Nr. B I 293, 49 x 39 x 6 cm © Foto: Andres Kilger/ Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie

2 Johann Gottfried Schadow: Gott des Schlafes, 1794,Wachs, gefasst, Holz, 25,5 x 7,5 x 7,5 cm, Inv.-Nr. G 514 © Foto: Andres Kilger/ Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie

3 Johann Gottfried Schadow: Praxiteles (Jüngling am Opferstein, Griechischer Jüngling), um 1811/17 [Pendant zu Phyrne] Terrakotta,Inv.-Nr. G 510,33 x 11,5 x 8 cm © Foto: Andres Kilger/ Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie

4 Johann Gottfried Schadow,: Büste Luise Königin von Preußen, 1799, B I 235, Maße: 56,5 x 35 x 25,5 cm © Foto: Andres Kilger/ Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie

5 Friedrich Georg Weitsch: Bildnis des Bildhauers Gottfried Schadow, 1795, Öl auf Leinwand, Höhe x Breite: 60,5 x 46 cm, Rahmenmaß: 78,7 x 65 x 6 cm, Inv.-Nr. A II 200 © Foto: Andres Kilger/ Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie

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