Bestandsbearbeitung und Restaurierung historischer Bleiverglasungen, 15. Jh. - 20. Jh.

Stadtmuseum Berlin

Der Bestand im Stadtmuseum umfasst rund 2.400 Glasobjekte, die von frühen Mittelalterbeispielen bis ins 20. Jahrhundert reichen. Die meisten Glasobjekte stammen aus Berlin und Brandenburg und werden derzeit im Verbund mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten als Forschungsprojekt Berlin-Brandenburgische Glaskunst wissenschaftlich bearbeitet. Seit 2017 wird der Bestand des Stadtmuseums für dieses Forschungsprojekt erfasst durch die freie Restauratorin und Museologin Frau Bettina Schneider und ist bis auf 150 bleiverglaste Objekte nahezu vollständig bearbeitet.

Einen Schwerpunkt innerhalb der Glassammlung stellen sicherlich die Bleiverglasungen dar, die sich aus unterschiedlichen Berliner Gebäuden erhalten haben. Sehr frühe Beispiele finden sich aus dem 16. Jahrhundert wie die auf 1598 datierte Wappenscheibe des Markgrafen Johann Sigismund, die ursprünglich als Belegstück im Königlichen Institut für Glasmalerei bewahrt wurde und wohl aus dem Hohen Haus, Klosterstraße 76, stammt. Noch älter ist das Marienbildnis von 1490, das wohl in Süddeutschland hergestellt, aber in der Berliner Nikolaikirche eingebaut wurde und damit vorbildlich für die hiesige Glaskunst wurde.

Dr. Martina Weinland

»Wir sind sehr froh, dass wir so schnell und unbürokratisch Hilfe für unser Digitalisierungsprojekt Glassammlung bekommen haben und auch für die großzügige Geste, dass wir unsere qualifizierte freie Restauratorin dadurch in der Corona-Krise weiter beschäftigen können.«

Paul Spies, Direktor Stadtmuseum Berlin

Abbildungen:
1 Wappenscheibe für Johann Sigismund, 1598, Foto: Alexandru Ionita
2 Bettina Schneider, Restauratorin, Foto: Dorothea Letkemann
3 Paul Spieß, Direktor Stadtmuseum Berlin, Foto: Michael Setzpfandt
© Stadtmuseum Berlin, Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins

»Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass sie in diesen unsicheren Zeiten mir ermöglicht, die einzigartige Glassammlung des Stadtmuseums Berlin restauratorisch und konservatorisch zu bearbeiten. Es ist ein großes Geschenk, wenn diese Arbeit geschätzt und gefördert wird.«

Bettina Schneider, freie Restauratorin

Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen

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