Bildnisse des Meisters der Gregorsmessen und von Conrad Faber von Creuznach

Stiftung Insel Hombroich

Das zur Stiftung gehörige, international bekannte Museum Insel Hombroich präsentiert vorwiegend europäische Werke der klassischen Moderne und der Kunst nach 1945 sowie Artefakte außereuropäischer Kulturen. Bisher war der kleine Bestand von sieben Gemälden vor 1800 für den Besucherverkehr nicht zugänglich. Im Rahmen der umfangreichen Sanierungsarbeiten an den musealen Hauptorten „Labyrinth“ und „Zwölf Räume Haus“ wird das Konzept verfolgt, durch Neuhängungen und Erweiterungen im bereits sanierten Atelierhaus Alternativen für die geschlossenen Ausstellungsgebäude zu schaffen. Mit den dadurch erreichten Blickwechseln erhofft sich die Stiftung eine erhöhte Aufmerksamkeit und die Erschließung neuer Besuchergruppen des Museums. Dies erscheint dringlich angesichts der durch die Sanierung und die Corona-Krise entstandenen Doppelbelastung.

Das Damenbildnis von Conrad Faber von Creuznach ist ein qualitätvolles Stück aus der wichtigen Werkphase des Frankfurter Meisters. Die deutlich individualisierte Darstellung als Brustbild in Dreiviertelansicht ist der Werkgruppe von Porträts zuzuordnen, die Faber von Creuznach als bevorzugter Porträtist der Frankfurter Adelsgesellschaft Alten Limpurg fertigte. Die Schmuckinschriften sind als Devisen „A BON FINE“ und „ALS IN EREN“ zu identifizieren.

Der „Meister der Gregorsmessen“ verweist auf engste Beziehungen zur Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä., eventuell auch zu Simon Franck. Im Rahmen der kunsttechnologischen Neubewertung Cranachs und seines Kreises nimmt der bisher wenig erforschte „Meister der Gregorsmessen“ eine bedeutende Rolle ein.

Abbildungen:
1 Conrad Faber von Creuznach
Bildnis einer jungen Patrizierin, circa 1530
Öl und Tempera auf Holz
53 x 38,5 cm (Bildmaß)
© Stiftung Insel Hombroich

2 Meister der Gregorsmessen
Bildnis eines Mannes in Festschmuck (Bräutigam?), 1527
Öl und Tempera auf Holz
55 x 39 cm (Bildmaß)
© Stiftung Insel Hombroich

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