Breslauer Kelch
Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg
Der Fuß des reich geschmückten Kelches weist Schweifdekor auf. Die Cuppa (Schale), ausgeführt in Durchbruchsarbeit, zeigt die Kreuzigung Christi und die Wappen der Familien von Troilo und von Poley. Der Aufbau des Kelches lässt nachgotischen Charakter erkennen, wie z.B. beim Nodus (Knauf), der – flachgedrückt und mit Edelsteinen verziert – die eingravierten Buchstaben IESUS und CHRISTUS zeigt.
Die Unterseite des Kelches trägt folgende eingravierte Stiftereinschrift: „HELENA:POLEIN:GEBORNE TROYLIN VON LEAT. 1607“. Helena von Troilo (1573-1631) war die zweite Frau des Breslauer Ratsherren Christopher von Troley auf Tiergarten (1561-1637). Der Kelch befand sich früher in der 1606 erbauten evangelischen Pfarrkirche von Triebusch, Kreis Guhrau, und war offensichtlich als Grundausstattung für diese Kirche gestiftet worden.
Abbildung: ©Germanisches Nationalmuseum Nürnberg / Foto: Ute Meyer-Buhr
Georg Hoffmann (1557-1609)
Kelch
Breslau, 1607
Gegossenes, getriebenes, ziseliertes, teilvergoldetes Silber / sechs Edelsteine
22,5 cm hoch
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg