Das Triumphkreuz im Dom zu Lübeck
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Die Triumphkreuzgruppe im Dom zu Lübeck gehört zu den bedeutendsten Werken ihrer Art. Für 1477 geweihte Stiftung des Lübecker Bischofs Albert II. Krummediek sind Kosten
von 2000 Mark lübisch überliefert worden – der mit Abstand teuerste Auftrag, der im ausgehenden 15. Jahrhundert an einen lübischen Künstler vergeben wurde. Dessen Identität war lange Zeit unklar. Erst bei der jüngsten Restaurierung 1971 / 72 wurden in den Trauerfiguren Maria und Johannes Inschriften entdeckt, die die Triumphkreuzgruppe der Werkstatt von Bernt Notke zuweisen.
1942 wurde die Triumphkreuzgruppe bei einem Luftangriff auf Lübeck schwer beschädigt. Der Figurenbestand wurde aus der ungeschützten Domruine entfernt und dem St. Annen-Museum übergeben. Die dort anlaufenden Restaurierungsarbeiten standen vor dem Problem einer größtenteils zerstörten Bemalung, der sogenannten Farbfassung der Figuren. Schon im 18. und 19. Jahrhundert hatte es zwei große Restaurierungskampagnen gegeben, bei denen die originale Farbfassung übermalt worden war. Der Einschätzung von Experten folgend, wurden alle späteren Übermalungen entfernt und nur der erhaltene mittelalterliche Bestand gesichert.