Der Töpfer und sein Schutzengel
Keramik Museum Bürgel
Mit dem Gemälde „Der Töpfer und sein Schutzengel“ des Bauhausschülers Johannes Driesch erweiterte das Keramik Museum Bürgel die eigene Bauhaussammlung. Es ist eines der letzten Werke von Johannes Driesch und gehört auch wegen seines großen Formats zu den wichtigsten Werken des Künstlers.
Johannes Driesch begann seine künstlerische Ausbildung in der Bauhaus-Töpfereiwerkstatt bei Max Krehan und Gerhad Macks, die 1920 von Walter Gropius in Dornburg gegründet wurde. Obwohl er nach seiner Lehre das Töpfern zugunsten der Malerei aufgab, blieb er– wie „Töpfer und Schutzengel“ beweist – mit Dornburg und seinen Lehrenden stets eng verbunden: Der Töpfer im Gemälde wird meistens mit dem Werkstattmeister Max Krehan identifiziert.
Es existieren nicht viele Werke von Johannes Driesch, da er bereits früh im Alter von 28 Jahren starb und danach viele seiner Gemälde der Aktion „Entartete Kunst“ zum Opfer fielen. Auch sein Werk „Töpfer und sein Schutzengel“ galt, bis es 1980 zum ersten Mal wieder bei einer Ausstellung der Gerhard-Marcks-Stiftung präsentiert wurde, lange als verschollen. Dabei ist dieses Gemälde eines seiner bedeutendsten, da hier sein für das Bauhaus sehr ungewöhnlicher Stil gut erkennbar ist: Einerseits erinnert Drieschs Malweise mit ihren Hell-Dunkel-Effekten und aufleuchtenden Körpern an altmeisterliche Gemälde; andererseits zeigt sich gerade darin die erstaunlich kreative Bandbreite der Bauhausschule.
Abbildung: Johannes Driesch, Der Töpfer und sein Schutzengel, 1929, 195 x 95,7 cm, Öl auf Leinwand