Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz
Deutscher Verein für Kunstwissenschaft, Berlin
Der Kernbau des von Fürst Franz von Anhalt-Dessau nach Plänen Erdmannsdorffs errichteten Gotischen Hauses im Park von Wörlitz war 1774 der erste größere neugotische Bau auf dem Kontinent. Nach dem Vorbild von Strawberry Hill hat Fürst Franz ihn mit spät- und nachmittelalterlichen Glasgemälden ausgestattet. Die Wörlitzer Glasgemäldesammlung ist heute nicht nur die älteste und umfangreichste ihrer Art, sondern zugleich auch die einzige, die nahezu unverändert in dem zwischen 1773 und 1813 für sie geschaffenen architektonischen Rahmen erhalten geblieben ist.
Anhand des Wörlitzer Bestandes lassen sich alle Themen dieser spezifischen Kunstform in ihren ganzen Eigenart und Vielfalt darstellen – ein Umstand, der bereits Fürst Franz veranlasst hatte, die Scheiben thematisch einzelnen Räumen zuzuordnen.
Der Bestandskatalog der Glasgemälde im Gotischen Haus vermittelt alle technischen, archäologischen, formalen und ikonographischen Sachverhalte und veranschaulicht diese mit vorzüglichen Farbaufnahmen, Erhaltungsschemata und Vergleichsabbildungen.