Die Sammlung Bienert – 15 Werke u. a. von Léger, El Lissitzky, Moholy-Nagy, Mondrian

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Ida Bienert (1870-1966) lebte mit ihrer großen Familie in einer Villa an der Würzburger Straße 64 in Dresden-Plauen. Die Sammlung wurde in den Jahren zwischen 1911 und 1932 aufgebaut. Darin ragten neben Werken von Cézanne, van Gogh, Gauguin und Renoir besonders Picasso, Chagall und Franz Marc hervor. Eine Vorliebe Ida Bienerts galt den Künstlern des Bauhauses, besonders Paul Klee, Wassily Kandinsky und Lyonel Feininger. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Gemälde, die der konstruktivistischen und suprematistischen Bewegung zuzurechnen sind, mit Spitzenwerken von Malewitsch, Mondrian, Moholy-Nagy und El Lissitzky. Will Grohmann publizierte 1933 als Band 1 seiner Reihe „Privatsammlungen neuer Kunst“ eine Dokumentation unter dem Titel „Die Sammlung Ida Bienert Dresden“. Die Machtübernahme der Nazis bedeutete für die Familie Bienert das Ende der offen gepflegten Sammlungsbestrebungen.

Die jetzt für das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erworbenen Werke aus der Sammlung Ida Bienert stehen im engsten Zusammenhang mit der Kunstgeschichte der Stadt Dresden. Sie sind ein hervorragendes Zeugnis des bürgerlichen Engagements für zeitgenössische Kunst in Dresden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. So unterstützte und förderte Ida Bienert die Einrichtung des Raums für abstrakte Kunst Lissitzkys in der Internationalen Kunstausstellung 1926 in Dresden.

Besondere Bedeutung kommt den drei Entwürfen Mondrians für einen farbig gestalteten Raum in der Villa Bienert in Dresden zu, die Ida Bienert initiiert hatte. Leider blieb der Entwurf, der einzige konkrete Auftrag für eine Raumausgestaltung Mondrians, unausgeführt. Die Abbildung zeigt die farbige Gestaltung im Grundriss mit angefügter Deckengestaltung.

Dr. Hans-Ulrich Lehmann

Abbildung:

Die Sammlung Bienert – 15 Werke u. a. von Léger, El Lissitzky, Moholy-Nagy, Mondrian
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