Digitalisierung und Erschließung von französischen Lithografien des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung Winkler
Städtische Museen Freiburg, Augustinermuseum
Am Augustinermuseum in Freiburg wird eine neue Mitarbeiter*in eingestellt, um einen bedeutenden Sammlungsbestand von französischen Lithografien des 19. Jahrhunderts zu digitalisieren und wissenschaftlich zu erschließen.
Es handelt sich um eine Schenkung von Blättern aus Beständen der Sammlung Winkler. Die Schenkung umfasst Werke von rund einhundertfünfzig Künstlern – Porträts, Landschaftsansichten, Militär- und Genreszenen, Illustrationen von literarischen Werken und Zeitschriften sowie Plakate – darunter Blätter, die heutzutage nicht mehr auf dem Kunstmarkt erhältlich sind.
Der Sammler Rolf Arnim Winkler (1904-1989) sammelte nicht nur deutsche Lithografien, die er in seinem Standardwerk Die Frühzeit der deutschen Lithographien verzeichnete, sondern auch rund 6000 Lithografien aus Frankreich. Damit wird ein besonders repräsentativer Überblick über die Inkunabelzeit, d.h. die Frühzeit der französischen Lithografie, gegeben.
Die Lithografien sind nach dem Prinzip einer historisch-kritischen Archivierung – d.h. möglichst breit in allen Aspekten, seien sie künstlerischer, historischer oder technischer Natur, zu erfassen.
Da die Sammlung aufgrund des großen Umfangs nicht im laufenden Betrieb des Museums kunsthistorisch und konservatorisch aufgearbeitet werden kann, sondern diese Aufarbeitung nur punktuell bzw. perspektivisch über Jahre erfolgen kann, wird mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung im Rahmen der Corona Förderlinie eine Mitarbeiter*in befristet eingestellt.
Abbildungen:
1- Louis Léopold Boilly, „La Colère“, 1824, kolorierte Kreidelithographie, Augustinermuseum, Städtische Museen Freiburg, Foto: Axel Killian
2- Kunsthistorikerin Hélène Iehl, Foto: Axel Killian
3- Dominique Vivant Denon, Die Erinnerungen des Vivant Denon, eingebettet in eine Allegorie der Zeit, 1818, Kreidelithographie, Augustinermuseum, Städtische Museen Freiburg, Foto: Axel Killian
4- Unbekannt, Portrait von Théodore Géricault (nach einem Gemälde), nach 1816, Kreidelithographie, Augustinermuseum, Städtische Museen Freiburg, Foto: Axel Killian
»Die Sammlung des renommierten Graphikkenners Rolf Arnim Winkler bietet mit ihren ca. 6.000 Werken von rund 250 Künstlern einen besonders repräsentativen und in dieser Form singulären Überblick über die französische Lithographie. Die Förderung ermöglicht die schrittweise kunsthistorische und konservatorische Aufarbeitung eines ersten Teilbestandes, welche im laufenden Museumsbetrieb nicht zu leisten wäre. Durch die digitale Bereitstellung in der Online-Sammlung der Städtischen Museen Freiburg werden die Werke für ein breites Publikum zugänglich und recherchierbar.«
Hélène Iehl M.A., Freiberufliche Kunsthistorikerin, Augustinermuseum Freiburg
Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen