Drei anatomische Lehrmodelle des Dr. Auzoux erhalten neuen Glanz
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Die Modelle im Bestand der naturkundlichen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stammen aus der Manufaktur des französischen Anatomen Dr. Louis Thomas Jerôme Auzoux, die im 19. Jahrhundert europaweit bekannt war für ihre aufwändig hergestellten, naturgetreuen Lehrmodelle von Menschen, Tieren und Pflanzen. Nur noch wenige haben sich in anatomischen Sammlungen weltweit erhalten. Die Martin-Luther-Universität beherbergt neben einem lebensgroßen, anatomischen Pferdemodell, das seit 2012 als national wertvolles Kulturgut geführt wird, einzelne Tierorgane, die 1874 zusammen mit dem Pferdemodell angekauft wurden. Die Herstellung der Modelle aus gepresstem Pappmaché und Papiercollé sowie die künstlerische, farbliche Gestaltung mit Temperafarbe im Wechsel mit transparenten Leimüberzügen ist in einer aufwendigen, handwerklich hervorragenden Technik ausgeführt. Die Körperorgane dienten viele Jahrzehnte als Lehrmodelle für Studierende der landwirtschaftlichen Fakultät, bevor sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als historisches Zeugnis in die Universitäts-Sammlung überführt wurden. Die Modelle des Pferdemagens, eines Uterus und das Geschlechtsorgan eines weiblichen Rindes bedürfen eine schnelle fachgerechte Konservierung und Restaurierung, da sich Malschichtpartien aufrollen und sie Ablagerungen von Schmutz und Staub aufweisen.
Abbildungen:
1 zu restaurierende Modelle des Dr. Auzoux der Martin-Luther-Universität, Foto: Katarzyna Cholewinska
2 Porträt Katarzyna Cholewinska mit den Objekten, Foto: Markus Scholz
»Ich freue mich auf die Konservierung weiterer einzigartiger Lehrmittel-Modelle des französischen Anatomen Dr. Auzoux. Durch die Förderung der EvS Stiftung kann nun der gesamte Bestand der Auzoux-Modelle der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gesichert werden. Herzlichen Dank für die Unterstützung.«
Dipl.-Restauratorin Katarzyna Cholewinska
Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen