Ein gelungener Ankauf für die Feininger-Galerie - Lyonel Feiningers „Im Schnee“, 1949

Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg

Lyonel Feininger (1871 – 1956) zählt zu den bekanntesten Vertretern der Klassischen Moderne. Im Jahr 1919 berief Walter Gropius ihn als Meister der Formlehre an das neugegründete Staatliche Bauhaus Weimar. Nach der Übersiedlung des Bauhaus nach Dessau, bezog Lyonel Feininger eines der neu errichteten Meisterhäuser. In seinen Dessauer Jahren bildet eine Werkserie mit Ansichten der Stadt Halle (Saale) den Höhepunkt seines malerischen Schaffens. Parallel widmetet sich Feininger vermehrt der Fotografie. In diesem Zuge fertigt er auch mehrere Aufnahmen der Kirche St. Peter und Paul an.
Jene Kirche bildet auch das zentrale Motiv im Werk „Im Schnee“. Jedoch gibt Feininger den Sakralbau sowie sein Nachbargebäude spiegelverkehrt wieder. Beide Gebäude heben sich vor dem Zartrosa und Blassblau einer winterlichen Landschaft ab. Stilistisch weist das Gemälde die Charakteristika von Feiningers Spätwerk auf: ein dem Bild konstruktive Struktur gebendes System dunkler Linien. Da „Im Schnee“ bereits Teil der großen Jubiläumsschau „Becoming Feininger – Lyonel Feininger zum 150. Geburtstag“ war, ist es umso schöner, dass das Gemälde nun einen dauerhaften Platz in der Lyonel-Feininger-Galerie findet.

 

1 Lyonel Feininger Im Schnee, 1949, Öl auf Leinwand 46 x 69 cm signiert rechts oben: Feininger; datiert auf dem Keilrahmen mit Bleistift: 1949; verso: Darstellung einer abstrakten Komposition Werkverzeichnisnummer: 48