Ein künstlerisches Vermächtnis des hessischen Architekten Georg Moller aus dem 19. Jh.
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Der Architekt und Stadtplaner Georg Moller (1784-1852) hat den Klassizismus in Hessen maßgeblich geprägt. Nach seinen Entwürfen entstanden die wichtigsten Beispiele der klassizistischen Architektur, darunter das Stadtschloss in Wiesbaden und das Staatstheater in Mainz. Bei dem mit Leder bezogenem Album aus dem Jahr 1848, handelt es sich um einmaliges künstlerisches Vermächtnis. Der „Klebeband“ enthält 238 eingeklebte Handzeichnungen und Aquarelle – die meisten von Georg Moller selbst angefertigt. Abgebildet sind neben zahlreichen Kirchen, Kathedralen und Domen auch Como, Mailand sowie Köln. Hinzu kommen Zeichnungen bekannter Künstler, darunter Heinrich Schilbach (1798-1851) und Joseph Anton Koch (1768-1839). Aufgrund dieser wunderbaren Vielfalt an künstlerischen Arbeiten, ist der Band ein einmaliges Dokument der hessischen Romantik. Doch wie viele andere Klebebände dieser Zeit, muss auch der Moller-Band aufwändig restauriert werden. Alle Handzeichnungen müssen vorsichtig abgelöst werden, um Rissen und Knicken vorzubeugen. Auch müssen die Klebepunkte, mit denen die Zeichnungen im Album montiert sind, entfernt werden, um so Alterungsschäden entgegen zu wirken und weitere Schäden zu vermeiden.
Mit der Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung kann der Moller-Band nun restauriert werden, so dass die Handzeichnungen in Zukunft auch in Ausstellungen präsentiert werden können.
1 Abbildung im Moller-Band © Hessisches Landesmuseum Darmstadt
2 Abbildung im Moller-Band © Hessisches Landesmuseum Darmstadt
3 Dr. Martin Faass mit dem Moller-Band © Hessisches Landesmuseum Darmstadt
»Durch das Förderprogramm ist es möglich, ein einmaliges Dokument der deutschen Romantik restaurieren zu lassen: Ein handgefertigtes Album aus dem Nachlass des Architekten und Stadtplaners Georg Moller (1784-1852) mit 238 Handzeichnungen, deren Erhaltung durch den Alterungsprozess der Albumblätter dramatisch bedroht ist. Vielen Dank.«
Dr. Martin Faass, Direktor des Hessischen Landesmuseums Darmstadt
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