»Eine Frau als Museumsdirektorin«. Hanna Hofmann-Stirnemann (1899–1996)

Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg

Anlässlich des 125. Geburtstags der Kunsthistorikerin und ersten offiziellen Museumsdirektorin der Weimarer Republik erscheint die erste Biografie über Hanna Hofmann-Stirnemann. 1899 in Weißenfels geboren, promovierte sie in Halle (Saale) bei Paul Frankl und sammelte ihre prägendsten beruflichen Erfahrungen 1927/28 im Landesmuseum Oldenburg. Dort engagierte sie sich intensiv für die Kunst der Gegenwart und veröffentlichte erste Schriften. Mit 30 Jahren wurde sie als Leiterin des Stadtmuseums Jena zur Pionierin ihres Berufstands: Die Zeitschrift »Die Frau« meldete im Mai 1930 ihren Durchbruch in eine bis dato fest gefügte Männer­domäne mit den Worten: »Eine Frau als Museums­direktorin«. Nach ihrem durch die National­sozialisten erzwungenen Rücktritt zog sie sich ins Privatleben zurück. Politisch ›unbelastet‹ folgten ab 1945 weitere berufliche Stationen, bis sie 1950 vor den Repres­sionen des DDR-Regimes nach West-Berlin floh. Die auf der Grundlage umfassender Archivrecherchen erarbeitete Biografie zeichnet erstmals den gleichermaßen faszi­nierenden wie tragischen Lebensweg Hofmann-Stirnemanns in verschiedenen politischen Systemen nach und fokussiert ihr kompromissloses Engagement für die Kunst und das Kunstgewerbe ihrer Gegenwart – insbesondere von Frauen.  

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Cover der Publikation © Sandstein Verlag, Dresden 2024