Friedrich Wilhelm Ternite, Porträt von J.J. Winckelmann, 1805
Winckelmann-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin
Als einziges archäologisches Seminar Deutschlands, das den Namen des berühmten Gründungsvaters der klassischen Archäologie trägt, konnte das Winckelmann-Institut der Humboldt-Universität jetzt ein Porträt von Johann Joachim Winckelmann in seine Sammlungsräume aufnehmen.
Der 1717 in Stendal als Sohn eines Schusters geborene Winckelmann gilt als Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und der Kunstgeschichte. Die Bedeutung Johann Joachim Winckelmanns für die Berliner Universität ist unbestritten.
Seine Werke beeinflussten in außerordentlicher Weise sowohl die Kunstgeschichte, Generationen von bildenden Künstlern und Schriftstellern, als auch Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen. Mit der „Kunstgeschichte des Alterthums“ schuf Winckelmann das epochale Werk, das die antike Kunst in ihrem historischen Ablauf darstellte und eine große Wirkung vor allem auf die deutschen Kunstakademien ausübte.
Das Brustbild von Friedrich Wilhelm Ternite (1786-1871) ist eine Ölkopie des bekannten Sitzbildes von Winckelmann des Malers Anton von Maron (1731-1808) von 1768 und damit eine Wiederholung des einzigen Porträts Winckelmanns, das zu seinen Lebzeiten entstanden ist. Es ist technisch sehr gut ausgeführt und gibt ein sehr lebendiges Bild von Winckelmann wieder. Wilhelm Ternite fertigte das im Ausschnitt veränderte Porträt Winckelmanns an der Berliner Kunstakademie, wo er seit 1804 bei Weitsch studierte. Ternite wurde bekannt und geehrt für seine Porträts der Mitglieder des Königshauses und ist auch heute noch in vielen Sammlungen und Ausstellungen, u.a. im Schinkelmuseum und in der Alten Nationalgalerie, vertreten.
Das Porträt Winckelmanns wird in den Sammlungsräumen der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden, ausgestellt und für alle Besucher der Sammlungen zugänglich sein.
Karina Jung
Abbildung: Friedrich Wilhelm Ternite: Porträt von J. J. Winckelmann (Kopie nach A. v. Maron), 1805, Öl auf Leinwand, Winckelmann-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin