Illustrierte Werke der Naturgeschichte, 16./18. Jahrhundert
Staatsbibliothek zu Berlin
Fische, Frösche, Muscheln, Weintrauben und Lilien – mit filigraner Genauigkeit und lebendigen Farben zu Papier gebracht, sind sie als kleine Kunstwerke in Büchern zu finden. Die Sammelleidenschaft preußischer Herrscher brachte diese Prachtwerke zur Naturgeschichte in die Königliche Bibliothek nach Berlin. Sie gehören heute zu den wertvollsten Beständen der Staatsbibliothek zu Berlin und bilden einen Teil der Sondersammlungen der Abteilung Historische Drucke, die insgesamt ca. 250.000 Bände seltener und kostbarer Werke der Druck-, Buch- und Wissenschaftsgeschichte enthalten.
Mit Unterstützung der E. v. Siemens Kunststiftung konnten sieben ausgewählte, durch Wasser-, Brand- und alterungsbedingte Schäden gefährdete Werke der Naturgeschichte restauriert und vor weiterem Zerfall bewahrt werden: Das Fischbuch von Konrad Gesner (1558) in einer seltenen handcolorierten Ausgabe; der berühmte Thesaurus (1734-1765) der Naturaliensammlung von Albert Seba; das Tafelwerk mit zart colorierten Abbildungen von Schnecken und Muscheln (1758) von Franz M. Regenfus; die bekannten „Planches Enluminées Et Non Enluminées“ (1778) von Pierre-Joseph Buchoz; August J. Rösel von Rosenhofs „natürliche Historie der Frösche“ (1758), mit der er den Grundstein für die moderne Herpetologie legte; großformatige und in ihrer besonderen Farbigkeit plastisch anmutende Darstellungen alter Rebsorten (1803-1810) von Johann S. Kerner sowie „Les Liliacées“ (1801-1816), eines der Hauptwerke von Pierre J. Redouté. So erstrahlen nun gepunzte Goldschnitte, colorierte Kupferstiche, feine Ledereinbände, Halblederbände mit kunstvoll gearbeiteten Buntpapieren, gestaltete Vorsatzpapiere und Titelblätter – kurz: das ganze Buch - wieder in altem Glanz.
Dr. Katrin Böhme