Johann Georg Ziesenis, Markgräfin Sophie Caroline Marie von Brandenburg-Bayreuth 1762/65
Stadtmuseum Erlangen
Das Bildnis stellt Sophie Caroline Marie, geborene Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel, verheiratete Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth (1737-1817), in Dreiviertelfigur dar. Den Betrachter mit einem Lächeln anblickend, sitzt sie leicht nach links geneigt auf einem Polsterstuhl und stützt sich in legerer Pose mit ihrem rechten Ellenbogen auf einen Pelzmuff, der auf einem Konsoltisch liegt. Ihr lachsrosa Seidenkleid mit dem schwungvollen dunkelbraunen Besatz gibt dem Bild die entscheidende Farbigkeit und Bewegung. Seine Warmtonigkeit kontrastiert mit der kühlen Farbpalette der Umgebung: dem intensiven Blau des Stuhlbezugs, dem Grün der marmorierten Tischplatte und dem Grau des Wandhintergrunds.
In der persönlichen und lebhaften Darstellungsweise kommen der überlieferte Esprit und das Modebewusstsein der Porträtierten treffend zum Ausdruck. Nach dem Tode ihres Gemahls, des Markgrafen Friedrich (1763), lebte Sophie Caroline 54 Jahre an ihrem Witwensitz Erlangen. Als „Erlanger Markgräfin“ leistete sie Bedeutendes für die Sozialfürsorge, prägte das geistig-kulturelle Leben der Stadt entscheidend mit und unterhielt enge Beziehungen zur Universität.
Das Gemälde stammt aus herzoglich-braunschweigischem, später königlich-hannoverschem Besitz; rückseitig trägt es die Inventarnummer „H. S. Bl. 129“ des Schlosses Blankenburg. Im Zuge der großen Welfen-Auktion 2005 gelangte es in den Kunsthandel. Es wird einhellig dem hannoverschen Hofmaler Johann Georg Ziesenis (1716-1776) zugewiesen und als eigenhändige, unter Werkstattbeteiligung entstandene Wiederholung der Originalfassung gleicher Provenienz eingestuft (Expertise von Karin Schrader, 9. November 2006).
Werner Heunoske
Abbildung: