Kostbare Dekadrachme kehrt wieder zurück
Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett
Eine überaus bedeutende Dekadrachme kehrt nach über 70 Jahren in das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin zurück. Die antike Münze wurde um 410 v. Chr. in Syrakus gefertigt und von dem Stempelschneider Kimon signiert. Nicht zuletzt aufgrund der seltenen Signatur und dem guten Erhaltungszustand zählt die Dekadrachme zu den großen Münzkunstwerken der antiken Welt. Die Münze gehört in die Phase der Münzprägung von Syrakus, in der Stempelschneider ihre Münzarbeiten signierten. Diese Phase begrenzt sich auf die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts vor Chr. und stellt eine Sondersituation in der gesamten Antike dar. Gerade im Signieren drückte sich das Selbstbewusstsein der Künstler aus, die in einem produktiven Wettstreit miteinander standen. Die Einzigartigkeit der Münze zeigt sich in der Größe, dem hohen Relief sowie in der stilistischen Perfektion.
1912 wurde die Dekadrachme bereits vom Münzkabinett erworben. Zur Zeit der sowjetischen Besatzung der Museumsinsel wurde die gesamte Münzsammlung 1946 in die Sowjetunion abtransportiert und gelangte 1958 wieder nach Berlin zurück. Die Dekadrachme von Kimon befand sich jedoch nicht mehr in der Sammlung. Nachdem die Münze nach langer Zeit erneut aufgetaucht ist, konnte sie für das Münzkabinett der Staatlichen Museen erworben werden. Die Wiedererlangung der Münze bringt eines der kunsthistorisch wichtigsten Objekte wieder in öffentlichen Besitz und wird in einer Sondervitrine des Alten Museums präsentiert.
Abbildung: Kimon-Dekadrachme, 405-400 v. Chr., Acc. 1913/122, sign. vom Stempelschneider Kimon, Syracuse, Vorderseite: Wagenlenker mit langem Gewand in einem Viergespann (Quadriga), Rückseite: Kopf der Quellnymphe Arethusa, Silber, D. 35 mm, Gew. 43,15 g, Stempelstellung: 5 Uhr, Staatliche Museen zu Berlin – Münzkabinett