KPM-Service Arabesque, 1785/86
Kulturgeschichtliches Museum, Osnabrück
Das KPM-Service Arabesque wurde 1786/87 für den Osnabrücker Fürstbischof Herzog Friedrich von York (1763-1827) hergestellt. Die Erstausführung war vermutlich ein Geschenk Friedrich II. von Preußen. Das Modell ist äußerst selten. Als Speiseservice ist es wohl nur einmal produziert worden.
Die 36 Teile des Service umfassen 12 Speise-, 2 Suppen- und 9 Dessertteller, 1 runde Platte, 2 Dessertschalen in Blatt- und 3 in Muschelform, 1 achteckige Salatschüssel, 1 Gelée-Napf, 1 Flaschenkühler, 2 Suppennäpfe sowie 2 ovale Suppenterrinen. Daneben existieren nur noch wenige Einzelstücke in den Sammlungen der Preußischen Schlösser und Gärten (Charlottenburg) sowie in Privatbesitz.
Das Service verdankt seine Bezeichnung der arabesken Bordüre, die das Motiv eines geflügelten Eroten wiederholt, der einem Löwengreifen Wasser in einer Schale darreicht. Die Darstellung geht auf einen antiken Marmorfries aus dem 2. Jahrhundert vom römischen Trajansforum zurück. Die in Sepiatinte ausgeführten, in Medaillons gefassten mythologischen Figuren wurden unter der Regie von Isaac Jacob Clauce (1728-1803) ausgeführt.
Bei den außerordentlich qualitätvollen Stücken handelt es sich um die ersten Arbeiten der KPM, die unter dem Einfluss von Wedgwood im neoklassischen Stil entstanden sind.
Dr. Thorsten Heese