Leipziger Kalendarium, um 1715

Grassi Museum für Angewandte Kunst, Leipzig

Das um 1715 von dem Leipziger Silberschmied Hans Heinrich Haußmann gefertigte Kalendarium ergänzt unsere Sammlung an Goldschmiedearbeiten Leipziger Provenienz auf das Glücklichste. Es handelt sich dabei um eine silberne, reich ziselierte Kalendertafel, bei der das Jahr, der Monat und, über ein graviertes Stellrad, das Tagesdatum eingestellt werden konnten. Im Zentrum befindet sich ein verglaster Rahmen für Monatsdarstellungen, die als runde, fein gemalte Gouachen von hinten in den Rahmen eingesteckt werden. Sechs polychrome Emailplaketten, die detailliert gemalte Szenen aus der Passion Christi zeigen, setzen zusätzlich einen farbigen Akzent. Das Kalendarium bildet das Pendant zu einer vergleichbaren Augsburger Arbeit, die ebenfalls in der „Kunst- und Wunderkammer“ des Museums präsentiert wird. Dr. Thomas Rudi

Abbildung:
Leipziger Kalendarium
Meister Hans Heinrich Haußmann
Silber, getrieben und ziseliert, Emailplaquets, Glas, 12 Gouachen
H. 28 cm, B. 18,5 cm
© Grassi Museum für Angewandte Kunst, Leipzig