Matthäus Günther, Die Anbetung des Apokalyptischen Lammes, vor 1745
Kunstsammlungen Augsburg, Schaezlerpalais
Der Maler Matthäus Günther (1705–1788) prägte in über 50 Schaffensjahren maßgeblich die Rokoko- Malerei im süddeutsch-bayerischen Raum. Er war als Freskenmaler an der Ausstattung von insgesamt 40 Kirchen beteiligt, darunter die Stiftskirche des Klosters Neustift bei Brixen, die Klosterkirche der ehemaligen Benediktinerabtei in Rott am Inn oder das Käppele (Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung) in Würzburg. Sein Gesamtwerk umfasst ungefähr 70 Fresken und 25 Tafelbilder. Der vorliegende Bozzetto der Deutschen Barockgalerie diente als Entwurfsskizze für das Chorfresko der ehemaligen Benediktinerabteikirche Amorbach in Mainfranken. Die Kirche des auf das 8. Jahrhundert zurückgehenden Klosters wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Spätbarock umgestaltet. Matthäus Günther schuf hierfür von 1745 bis 1747 ein umfangreiches Freskenprogramm mit insgesamt 23 Bildfeldern, dass eines seiner Hauptwerke darstellt. Die Ölskizze, die die „Anbetung des Apokalyptischen Lammes“ zeigt, weist einige Unterschiede zur Ausführung des Motivs auf und darf somit als wichtiges Zeugnis der Genese des Amorbacher Chrosfreskos gelten. Sie befindet sich seit 1912 im Besitz der Kunstsammlungen und Museen Augsburg und bildet mit weiteren Entwürfen süddeutscher Deckenfresken eine der wichtigsten Werkgruppen der Deutschen Barockgalerie im Schaezlerpalais.
Abbildungen:
1 Matthäus Günther, Anbetung des apokalyptischen Lammes, um 1744, Öl auf Leinwand, mit gemalter Umrandung, 87,5 x 66 cm
2 Restaurator A. Goetzke vor dem "Gemälde Anbetung des apokalyptischen Lammes"
3 Das Gemälde im Endzustand
© Kunstsammlungen Augsburg, Schaezlerpalais
»Matthäus Günthers Deckenfreskenentwurf ist eines der zentralen Werke der Bozzetto-Sammlung der Deutschen Barockgalerie. Die sensible Malschicht bedarf einer dringenden Sicherung, deren fachliche Umsetzung durch Herrn Götzke sichergestellt wird. Wir sind sehr froh über die Möglichkeit dieses wichtige Objekt dauerhaft für die Zukunft erhalten zu können.«
Dr. Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen Augsburg
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