Münchner Krippe, 1830/1900
Diözesanmuseum Freising
Ende 2008 konnte das Diözesanmuseum Freising seine bedeutende Krippensammlung durch eine selten umfangreiche, gut erhaltene Münchner Krippe mit 419 Teilen aus Privatbesitz abrunden. Sie wurde dem Museum nach Ankauf durch die Ernst von Siemens Kunststiftung als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Eine Krippe aus dem frühen 19. Jh. war ein Desiderat des Museums der Heimatdiözese München und Freising, zumal München im 19. und Anfang 20. Jh. ein wichtiger Herstellungsort für Krippen war. Es handelt sich um qualitätvolle hölzerne Gliederpuppen mit vorwiegend originaler textiler Kleidung, dazu eine Vielzahl phantastischer geschnitzter Tiere, wie sie für die Münchner Tradition typisch sind (z.B. auch Affen, Löwen, Schlangen oder das Sukkurat), sowie zahlreiche Finimenti.
Der Hauptbestand mit der Anbetung der Hirten und der Könige gehört noch der Biedermaierzeit um 1830 an. Er wurde im späten 19. Jh. durch Figuren für zusätzliche Szenen des erwachsenen Christus erweitert (aufgestellt werden können noch: Judas bei den Hohenpriestern, Ölberg, Petrus-Verleugnung, Jesus vor dem Hohen Rat, Auferstandener und Magdalena, Emmaus).
Wichtig war eine schnelle Sicherung des in den letzten Jahrzehnten einmaligen Angebots für das Museum und damit für die Allgemeinheit sowie die Verhinderung einer Zerschlagung.