Niederländische Malerei 1430-1800
Museum der bildenden Künste, Leipzig
Ein kleines europäisches Land, das sich lange Zeit in kriegerischen Auseinandersetzungen mit Besatzern, Nachbarn und wirtschaftlichen Konkurrenten auf dem Weltmarkt befand, brachte im 17. Jahrhundert jährlich rund 70.000 Gemälde hervor. Von dieser Überfülle haben es knapp 400 Werke in die Sammlung des Leipziger Museums der bildenden Künste geschafft – Anlass genug, sich mit ihnen zu befassen. Wenngleich das früheste niederländische Werk der Sammlung, das Porträt eines Mannes aus dem Umkreis Jan van Eycks, von etwa 1435 datiert und die jüngsten Werke von Jacob van Strij aus der Zeit um 1800 stammen, so ist das Gros der Bilder in Holland im 17. Jahrhundert – im Goldenen Zeitalter – entstanden.
Den Grundstock des niederländischen Gemäldebestandes im Leipziger Museum bilden vier ursprünglich private Sammlungen: 30 Gemälde aus der Sammlung Ernst Peter Otto (1724-1799), 91 aus der Sammlung Speck von Sternburg (1776-1856), 149 aus dem Besitz von Alfred Thieme (1830-1906) und 39 aus der Sammlung Julius Otto Gottschalds (1841-1903). Insgesamt stammen damit 279 der knapp 400 Gemälde von vier Männern, deren ästhetische Vorlieben und finanzielle Möglichkeiten die Leipziger Sammlung nachhaltig geprägt haben.