"O Täler weit, O Höhen, O schöner, grüner Wald": Erwerb von Schads herausragendem "Hochwald"

Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg

Das Gemälde „Hochwald“ von Christian Schad wird in Aschaffenburg erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Nach der feierlichen Eröffnung des Christian Schad Museums am 3. Juni 2022 wird es dort ab 4. Juni 2022 dauerhaft zu besichtigen sein. Es war von Beginn an als originalgroße Reproduktion Bestandteil der zukünftigen Dauerausstellung des neuen Museums vorgesehen und kann nun durch das Original ersetzt werden.

Das 1936 entstandene Gemälde gilt als das größte Werk Schads (230 x 176 cm) und nimmt auch als reine Landschaftsdarstellung einen einzigartigen Platz innerhalb seines Œuvres ein. Mit der altmeisterlichen Methode der Tempera-Untermalung, die Schad hier erstmals erprobte, gibt er das Bergpanorama um die von seinem Vater, Dr. Carl Schad, errichtete Jagdhütte in der oberbayerischen Alpenregion der Valepp wider. Das Hauptmotiv des Gemäldes, ein über 500 Jahre alter Nadelbaum, stand in der Nähe der Hütte. Christian Schads Vater kaufte das Grundstück, wo die nach ihm benannte „Geheimratstanne“ wuchs, und bewahrte ihn so vor der Abholzung. Die Bergmotive um die väterliche Hütte haben Schad nachhaltig geprägt, und so taucht das „Valepp-Motiv“ immer wieder im Hintergrund seiner Porträts auf.

Das imposante Großformat lässt außerdem Anleihen an die religiös gestimmte Landschaftsmalerei der Romantik erkennen, wodurch Schad auch auf seinen Vorfahren, den bedeutenden Landschaftsmaler Carl Philipp Fohr (1795–1818), verweist.

Bis zum Tod von Christian Schad befand sich das Werk in seinem Besitz und reflektierte die Erinnerung an glückliche Ferienzeiten in den bayerischen Alpen.
Auch wenn das Gemälde in den 1930er Jahren im Rahmen zweier NS-Kunstausstellungen zu sehen war, verweigert es jeden Gegenwartsbezug.

 

Abbildung:

Christian Schad, Hochwald, Mischtechnik / Leinwand, 1936, Museen der Stadt Aschaffenburg © Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg / Ernst von Siemens Kunststiftung; VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Museen der Stadt Aschaffenburg (Stefan Stark)