Ostasiatische Lackarbeiten aus der Sammlung Naumann, 2. Jahrhundert v. Chr. - 20. Jahrhundert
Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst
Im Jahr 2008 konnte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz für das Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin Dank der großzügigen Förderung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung der Länder und die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin die bedeutende Sammlung ostasiatischer Lackarbeiten erwerben, welche der gebürtige Berliner Klaus F. Naumann in Japan zusammengetragen hat. Die nahezu einhundert exquisiten Lackarbeiten reflektieren die ästhetischen Präferenzen japanischer Connaisseure für hohe Funktionalität und gediegene Verarbeitung des technisch anspruchsvollen Materials. Eine in Art und Umfang vergleichbare Kollektion besitzt außerhalb Japans nur noch das Metropolitan Museum in New York.
Mit den Mitteln der Ernst von Siemens Kunststiftung wurden ein 1669 datierter Sattel mit Chrysanthemendekor und ein kleiner Schreibkasten des 18. Jh. mit Dekor eines Hirsches zwischen Herbstgräsern aus Japan sowie sechs chinesische Lackarbeiten erworben. Diese reichen vom 2. Jh. vor unserer Zeitrechnung bis in das 17. Jh. und komplettieren in vorzüglicher Weise die vorhandenen Bestände. Illustriert ist eine oktogonale Deckeldose der Ära Tianqi (1621-1627), die mit einer Szene im Geschmack der Literaten dekoriert ist. Umgeben von üppiger Vegetation sind Gelehrte ins Gespräch vertieft oder erkunden bei einer Bootsfahrt die Landschaft. Ein Diener bringt eine in ein Tuch gehüllte Zither herbei. Die für kostbare Geschenke bestimmte Dose erfreut den glücklichen Empfänger so mit einer Vision eines idealen, den Künsten gewidmeten Lebens im Einklang mit der Natur.