Portrait Alexander des Großen (Portraitbüste Alexander Schwarzenberg)

Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München

Aus der antiken Literatur wissen wir von verschiedenen Bildnissen Alexanders des Großen, die von den besten Bildhauern aus der Lebenszeit des Königs der Makedonier geschaffen wurden. In dieser sog. Marmorbüste Alexander Schwarzenberg ist nun wohl eine Bildnisfassung des sikyonischen Bildhauers Lysipp in einer guten Kopie überliefert.

Der Kopf vermittelt ein überaus persönliches Bild des jungen Herrschers. Er stammt von einer lebensgroßen Statue, in die er - getrennt eingearbeitet - eingesetzt war. Das breit angelegte Gesicht, da sich zügig verschmälert, die knappen Lippen, das über der Stirn sich aufbäumende Haar sprechen zugleich von gezielter Energie und jugendlichen Ungestüm. Das Stirnhaarmotiv - "Anastole" - und der schwimmende, in die Ferne gerichtete Blick sind unverwechselbare physiognomische Eigenheiten Alexanders und werden als solche auch in den antiken Schriftquellen beschrieben.

Die Erwerbung dieser Portraitbüste für die Glyptothek stellt einen der Höhepunkte ihrer Sammlungsgeschichte dar.

Vinzenz Brinkmann

Abbildung:  ©Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek