Restaurierung der Wappentafel des Großen und Kleinen Rates von Augsburg, um 1540

Maximilianmuseum, Kunstsammlungen und Museen Augsburg

Die Wappentafel dokumentiert die verfassungsmäßige Neuordnung der Reichsstadt: Das obere Drittel zeigt die Namen und Wappen des Kleinen Rats, der auch die Amtsträger bestimmte. Der untere Teil nennt die Mitglieder des Großen Rats mit Namen und Wappen. Die von Kaiser Karl V. angeordnete neue Verfassung der Reichsstadt blieb bis zu deren Ende 1806 in Kraft. Das monumentale Gemälde ist kultur- wie kunsthistorisch von großer Bedeutung. Es dokumentiert ein bedeutendes historisches Ereignis der Augsburger Stadtgeschichte, die Einführung einer neuen Verfassung durch Kaiser Karl V. Als eines der größten Werke der Augsburger Buchmalerei fügt es sich ein in die einzigartige Reihe der Familien- und Ehrenbücher Augsburger Patrizier und Kaufleute aus der Zeit von ca. 1540 bis 1620, mit denen diese ihren gesellschaftlichen Stand und Anspruch dokumentierten. Wie bei der Tafel sind Maler dieser Familienbücher oft anonym. Auftraggeber der Tafel war der Augsburger Rat, weshalb davon auszugehen ist, dass sie in der Werkstatt des damals renommiertesten Augsburger Buchmalers entstanden ist, nämlich der Jörg Breus d. J., die auch nach dessen Tod 1547 in Betrieb war.

Abbildung:
Unbekannter Miniaturmaler, Werkstatt des Jörg Breu d. J. (um 1510 – 1547)
© Maximilianmuseum

»Es ist großartig, dass ein einzigartiges, doch stark gefährdetes Werk unserer Sammlung - ein bedeutendes Zeitdokument aus Augsburgs faszinierender Geschichte - nun für die Zukunft gesichert werden kann. Ich bin begeistert, wie rasch und unbürokratisch die Förderline der EvSK umgesetzt wird.«

Dr. Christoph Emmendörffer, Leiter des Maximilianmuseums, Kunstsammlungen und Museen Augsburg

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