Restaurierung des Zuschauerraums und angrenzender Bereiche des Cuvilliés-Theaters in der Münchener Residenz
Münchener Residenz
Die Ernst von Siemens Kunststiftung hat bereits im vorangegangenen Geschäftsjahr 2004-2005 damit begonnen, Mittel zur Wiederherstellung, Restaurierung und Dokumentation des Cuvilliés-Theaters zur Verfügung zu stellen. Die restauratorischen bzw. konservatorischen Maßnahmen erstrecken sich in erster Linie auf den historischen Zuschauerraum und auf Teilbereiche des Foyers; die Dokumentation per Laser-Scan erfasst das Innere des Zuschauerraums.
Im laufenden Geschäftsjahr wurde, nach der Einrüstung des Zuschauerraums, mit den restauratorischen Arbeiten begonnen. Die oberen Bereiche (Decke, Allianz-Wappen usw.) sind bereits fertig gestellt.
Über die Erneuerungs- und Restaurierungsarbeiten hinaus finanziert die Ernst von Siemens Kunststiftung eine 3D-Spezialvermessung des Zuschauerraums mittels sogenanntem Laser-Scan. Hintergrund dieser Maßnahme ist die Verhinderung unwiederbringlicher Verluste im – hoffentlich nie eintretenden! – Schadensfall, wie etwa dem Brand der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek. Das Vorliegen einer hochaufgelösten Vermessung wird für das Cuvilliés-Theater bedeuten, dass mit ihrer Hilfe eine nahezu originalgetreue Rekonstruktion ermöglicht würde, deren Abweichung vom Original allenfalls im Millimeter-Bereich liegt. Die dazu erforderlichen aufwändigen Vermessungsarbeiten profitieren von dem Gerüst, das ohnehin für die Arbeit der Restauratoren in den Zuschauerraum eingebracht werden musste. Mit einem Laser wird die Oberflächenstruktur dreidimensional abgetastet (gescannt). Die erfaßten Daten erlauben – bei entsprechender Nachbearbeitung, die jedoch erst bei Bedarf vorgenommen wird – die Programmierung computergesteuerter Werkbänke, und damit letztlich die Wiederherstellung der künstlerischen Innengestaltung des Zuschauerraums. Ausgewählte Ergebnisse dieser Vermessung werden zudem in einer sogenannten Computer-Visualisierung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Dr. Hermann Neumann
Abbildung: