Restaurierung einer Fudo Myōō Figur aus der Edo-Zeit, ca. 2. Hälfte 17. -18. Jh.

Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Fudo Myōō (Sanskrit Acala, jap. Fudo Myōō) gilt im Mahayana und Vajrayana Buddhismus als Beschützer der Lehre. In Japan wird er zudem als Beschützer des Kaiserreiches verehrt. Die Figur stammt vermutlich aus einem kleineren Heiligtum oder Schrein einer religiösen Gemeinschaft oder eines Adelssitzes, bislang wurden jedoch keine Inschriften gefunden, die über ihre Geschichte Auskunft geben könnten. Sie ist in die Edo-Zeit (ca. 2. Hälfte 17. -18. Jh.) zu datieren. Die Plastik ist Teil einer Gruppe buddhistischer Kunstwerke, die das Museum 1905 vom Hamburger Kunsthändler Gustav Umlauff ankaufte. Figuren dieser Größe sind selten und ihre Schnitzerei und Bemalung sind von hoher Qualität. Nachdem die Figur während der letzten 50 Jahre in keiner Ausstellung des Museums gezeigt werden konnte, soll sie in der für 2024 geplanten Ausstellung Ostasiatischer Kunst im Japanbereich wieder an zentraler Stelle für die Öffentlichkeit zu sehen sein.

»Auslagerungen und Umlagerungen, zum Beispiel durch Standortwechsel des Museums, haben der japanischen Skulptur des Fudo Myōō stark zugesetzt. Durch die großzügige Förderung der Ernst von Siemens Kunststiftung sind die konservatorische Sicherung und die kunsttechnologische Untersuchung der bedeutenden Skulptur aus der Edo-Zeit möglich.«

Léontine Meijer- van Mensch, Direktorin der Sächsischen Ethnographischen Sammlungen der SKD

 

Abbildungen:

1 Restauratorin Dr. Bernadett Freysoldt bei der Untersuchung der polychromen Fassung der Skulptur des Fudo Myōō © Dr. Bernadett Freysoldt

2 Drachendarstellung in Pastiglia-Technik auf dem Schurz der Skulptur © Dr. Bernadett Freysoldt

3 Detail des Gesichtes mit fein ausgeführter Darstellung der Gesichtsbehaarung © Dr. Bernadett Freysoldt

4 Züngelndes Flammenspiel, das die Skulptur umgibt, vor der Restaurierung © Dr. Bernadett Freysoldt

 

 

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