Restaurierung einer Rokoko-Uhr des Uhrmachers Johann Baptist Pfeffer, 1788
Kempten-Museum im Zumsteinhaus
Die Rokoko-Uhr aus der Werkstatt des Kemptener Uhrmachers Johann Baptist Pfeffer, Auftragsarbeit des Kemptener Fürstabts Rupert von Bodman (1788) ist ein zentrales Dokument für die Kemptener Stadtgeschichte. Es gibt nur wenige Handwerks- und Ausstattungsstücke aus Stift Kempten. Höchst selten gelingt der Ankauf eines Dokuments wie dieser Uhr. Für die Ausstellung „Kunst für Kempten" (14.11.2020–30.05.2021) im Alpin-Museum in Kempten soll die Uhr wieder auf Hochglanz gebracht.
»Rokoko hat oft etwas Abgehobenes. Aber das Pendel in Form eines Männleins auf der Schaukel, der im Takt des Uhrwerks vor und zurück schwingt, besitzt etwas Bodenständiges und ist einfach nur entzückend. Ich freue mich darüber, dass ich, unter den anderen Maßnahmen an der Uhr, gerade ihm seine alte Frische zurückgeben kann.«
Heide Tröger, Restauratorin
Abbildungen:
1 Restauratorin Heide Tröger untersucht die Uhr des Kemptener Uhrmachers Johann Baptist Pfeffer
2 Detail: Das Pendel der Pendüle: Ein Mann auf der Schaukel schwingt vor und zurück. In einem dreiseitigen Spiegelkabinett ist er von allen Seiten sichtbar.
3 Johann Baptist Pfeffer, Rokoko-Uhr, Kempten, 1788, Geschenk des Fürstabts Bodman an den Abt von Rot an der Rot
© rainerschmidt.photos
»Die Corona-Krise hat die Museen und mit ihnen ihre freiberuflichen Mitarbeiter*innen kalt erwischt. Dass hier von der Ernst von Siemens Kunststiftung schnelle Förderung geleistet wird, bedeutet einerseits ganz konkreten Geldfluss an die Auftragnehmerin, aber auch – und das erachte ich als ebenso wichtig – eine Anerkennung des Berufsstandes der Restauratoren und eine Wertschätzung für Kulturarbeit, die sonst im Verborgenen geschieht. Vielen Dank dafür!«
Dr. Christine Müller Horn, Leiterin der Museen der Stadt Kempten (Allgäu)
Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen