Restaurierung eines römisch-kaiserzeitlichen Mumienporträts, frühes 3. Jh. nach Chr.
Akademisches Kunstmuseum – Antikensammlung der Universität Bonn
Seit 1907 befindet sich im Besitz des Akademischen Kunstmuseums – Antikensammlung der Universität Bonn – das römisch-kaiserzeitliche Mumienporträt. Es stammt aus Ägypten und ist dank der finanziellen Unterstützung der um 1900 sehr für das Museum engagierten Mäzenin Ellen Waldthausen von der Deutschen Orientgesellschaft für das Universitätsmuseum erworben worden. Das Bildnis eines vornehmen Mädchens gehört weltweit zu den hochwertigsten und ausdrucksstärksten Mumienporträts. Erhalten hat sich das aus organischen Materialien gefertigte Werk aus dem frühen 3. Jahrhundert n. Chr. aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen in Ägypten. Das Bild in Enkaustiktechnik ist auf dünne Holzpaneele gemalt, die miteinander verleimt waren. In moderner Zeit, vermutlich um 1900, sind die Holzpaneele auf Papier aufgeklebt worden, um sie in sicherer Lage zu halten. Das Papier ist auf eine Spanplatte aufgespannt. Zu welchem Zeitpunkt eine Partie der linken Wange und seitlich daneben ausgebessert worden ist, ist unbekannt, wahrscheinlich ist dies bei der Sicherung des Bildträgers geschehen.
Bei der detaillierten Untersuchung zeigte sich, dass das historische Papier, auf dem die Paneele aufgeklebt sind, Anlass zu einer weiteren, größeren Restaurierungsmaßnahme gibt. Es wird eine neue Befestigung nötig sein, da das alte Papier brüchig und nicht säurefrei ist, weswegen es dem antiken Objekt schadet.
Abbildungen:
1 Mumienporträt, frühes 3. Jh. nach Chr.
2 Birgit Müller, Restauratorin
© Akademisches Kunstmuseum Bonn/ Foto: Jutta Schubert
»Diese Corona-Förderlinie der Ernst von Siemens Stiftung hat den Zusatz „unbürokratisch“ tatsächlich verdient. Ein hervorragendes Beispiel, was in diesen schwierigen und ungewissen Zeiten doch bewegt werden kann.«
Birgit Müller, Restauratorin
Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen
