Restaurierung von (kunst)historisch relevanten Buchbeständen
Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (USB) besitzt als größte Bibliothek in Nordrhein-Westfalen einen bedeutenden Bestand an (kunst)historischen Werken, die als Zeugnisse von mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Handwerkskunst dienen. Die reichhaltig illustrierten Bücher entstammen verschiedenen Bibliotheksbeständen, darunter die Privatbibliotheken von Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) und Jakob Ignaz Hittorff (1792- 1867), die in den Bestand der Universitätsbibliothek im Laufe der Jahre aufgenommen wurden.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bestände der USB im Jahr 1942 in Kisten verpackt und an verschiedenen Orten ausgelagert, um sie vor der Zerstörung zu bewahren. Bis 1945/46 lagerten Teile der Kisten unter ungünstigen Bedingungen, so dass viele Bücher durch eindringende Feuchtigkeit und ungeeignete Aufbewahrung Schäden erlitten. Zum gängigen Schadensbild gehören daher heutzutage Schimmelbefall und Schäden an Einbänden und Papier.
In einem umfangreichen Restaurierungsprojekt soll nun ein Teil des Bestandes der USB fachmännisch restauriert werden. Unter den restaurierungsbedürftigen Werken befinden sich unter anderem großformatige Bibeln aus der Sammlung Wallraf sowie mittelalterliche Buchmalereien, darunter handkolorierte und sogar teilweise versilberte Initialen (Biblia sacra).
1 Abbildung aus Bartholomäus von Unckel, Biblia, mit Glossen nach der Postilla litteralis des Nicolaus de Lyra, Band 1, Coloniae, Nürnberg 1478 © Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
2 Abbildung aus Bartholomäus von Unckel, Biblia, mit Glossen nach der Postilla litteralis des Nicolaus de Lyra, Band 1, Coloniae, Nürnberg 1478 © Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
3 Abbildung aus Joachim von Sandrart, Iconologia Deorum (Abbildung der Götter/ Welche von den Alten verehret worden), Nürnberg, 1680 © Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
„Wahre Kunstwerke finden sich in Inkunabeln und alten Drucken. Zeitgenössische Einbände zeugen vom Kunsthandwerk vergangener Zeiten. Jahrhundertelange Benutzung hinterließ ihre Spuren. Um das Gesamtwerk in seiner vielfältigen Materialität zu erhalten, bedarf es bei vielen der raren Exemplare der Restaurierung, die wir nun Dank der Förderung beauftragen können.“
Dr. Christiane Hoffrath Leiterin des Dezernats „Historische Bestände und Sammlungen, Bestandserhaltung und Digitalisierung“ der USB Köln
Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen
