Restaurierung von Tafelgemälden für die Ausstellung "Der Kardinal - Albrecht von Brandenburg", um 1515-1525
Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt
Restauriert wurden die Mitteltafel des Magdalenen-Altars, Cranach-Werkstatt, 1520-25: Stiftsbasilika St. Peter und Alexander in Aschaffenburg; die Predella und vier Standflügel des Magdalenen-Altars, Cranach-Werkstatt, 1520-25: Staatsgalerie Aschaffenburg; die Beweinung Christi, Mitteltafel des Peter-und-Paul-Altars, Anonymer Meister aus der Schule Lucas Cranachs d. Ä., 1520-25: Bayerische Staatsgemäldesammlungen München; der Schmerzensmann, Mitteltafel des Engel-Altars, Lucas Cranach d. Ä., 1524: Augustinermuseum Freiburg, Leihgabe des Münsterfabrikfonds Freiburg; die Marter des hl. Erasmus, Heinrich Vogtherr d. Ä., 1516: Staatsgalerie Aschaffenburg; die Heilige Sippe, Lucas Cranach d. Ä., 1520-25: Staatsgalerie Aschaffenburg.–
Die Tafelgemälde stammen aus einem Zyklus, den Kardinal Albrecht von Brandenburg um 1519/20 bei Lucas Cranach d. Ä. sowie anderen bedeutenden Künstlern für die Ausstattung seiner Stiftskirche in Halle an der Saale in Auftrag gab. Die Wandel-Altäre – 16 davon mit insgesamt 142 Tafeln schuf die Cranach-Werkstatt – zeigten die Passion Christi; sie wurden flankiert von zahlreichen Heiligenfiguren.
Die Mitteltafel des Magdalenen-Altars hing später in der Aschaffenburger Stiftskirche St. Peter und Paul und war dort über Jahre Staub und schwankendem Klima ausgesetzt; sie wies einen starken, vertikalen Spannungsriss auf, der vermutlich durch eine wuchsbedingte Schwachstelle im Holz, vor allem aber durch eine rückseitige Parkettierung entstanden war. Dieser Riss wurde ausgespänt, gekittet und retuschiert, um das freie Arbeiten des Holzes zu ermöglichen.
Zu den weiteren Maßnahmen gehörten bei allen Gemälden die Reinigung der Bildoberflächen, das Festigen der Maloberschicht, die Abnahme des alten, stark vergilbten und teilweise unregelmäßig aufgetragenen Firnis sowie einzelner verfärbter Retuschen, auch die Abnahme von teilweise großflächigen Übermalungen, beispielsweise im Bereich der Wolken auf den Flügelaußenseiten des Magdalenen-Altars, sowie das Aufbringen neuer Retuschen, einer neuen Lasur und eines Schlussfirnis. Diese Maßnahmen gaben den Tafeln ihre ursprüngliche Farbenpracht und Strahlkraft wieder zurück.
Dr. Katja Schneider
Abbildung: