Schlusssteinfinanzierung der Erstellung des Bestandskataloges „Niederländische Gemälde“ aus dem 16. und 17. Jahrhundert

Museen der Stadt Bamberg

Die Stadt Bamberg besitzt eine große, kunsthistorisch sehr wertvolle, im 20. Jahrhundert wenig beachtetet Gemäldesammlung: die 1838/39 gegründete Städtische Kunst- und Gemäldesammlung (heute Museen der Stadt Bamberg) gehört zu den ältesten Museen Deutschlands. Zwar liegt der Sammlungsschwerpunkt auf der deutschen und niederländischen Malerei, doch auch bedeutende spanische, französische, italienische und amerikanische Gemälde sind vertreten. Die Geschichte der Gemäldesammlung reicht bis in die Zeit kurz nach der Säkularisation 1803 zurück. Schon 1839 wurde im ehemaligen Kloster St. Michael eine städtische Kunstgalerie eröffnet, die auf den Sammlungen des Domvikars Joseph Hemmerlein gründet und bis 1935 dem Michaelsberg ausgestellt war (vgl. Hanemann, „Das Wahre, Gute und Schöne“). Die Sammlung hat zwar keine Werke von Rembrandt oder Rubens, doch verfügt sie über ausgezeichnete Werke von Rembrandts frühem Werkstattgenossen Jan Lievens (Evangelisten-Serie) und verschiedenen Mitarbeitern des Rubens-Ateliers. Frimmel, ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Kunstsammlungen, verglich die Sammlung 1891 mit den exquisiten Beständen der Gemäldegalerie in Schwerin. Vielfältige Bezüge gibt es auch zur großartigen Galerie in Schloss Weißenstein bei Pommersfelden.
Katalogisiert werden die niederländische Malerei und ihre Rezeption. Der Zuschnitt des Kataloges ermöglicht es, stilistische Bezüge jenseits nationaler Einengung zu berücksichtigen.

Abbildungen:
1 Joachim Beuckelaer zugeschrieben, Fischmarkt, 1597, Inv. Nr. 90 (Foto: Barthel, Bamberg)
2 Jan Lievens, Evangelist Johannes, 1627/28, Inv. Nr. 91 (Foto: Barthel, Bamberg)
3 Jacques de Backer, Allegorie der Weisheit, Inv. Nr. 115 (Foto: Schraudner, Bamberg)
4 Nachfolge Antonis van Dyck, um 1650, Beweinung Christi, Inv. Nr. 174 (Foto: Schraudner, Bamberg)
5 Cornelis van Haarlem (?), Turmbau zu Babel, um 1610, Inv. Nr. 108 (Foto: Schraudner, Bamberg)

© Museen der Stadt Bamberg

»Seit 21 Jahren arbeite ich für die Stadt Bamberg und habe mit meinem Team 199 Sonderausstellungen gestemmt, drei Abteilungen und ein Depot eingerichtet. Als Kunsthistorikerin liebe ich die im 20. Jh. wenig beachtete Gemäldesammlung der schon 1838 gegründeten Städtischen Kunst- und Gemäldesammlung. Bisher gab es keinen aktuellen Bestandskatalog. Es ist großartig, dass das Roh-Manuskript der ersten Bestandsaufnahme zur niederländischen Malerei nun druckfertig gemacht wird.«

Dr. Regina Hanemann, Museumsdirektorin Museen der Stadt Bamberg

Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen

Ernst von Siemens Kunststiftung Corona Förderlinie