Schweizer Scheibenrisse - Von Renaissance bis Frühbarock

Staatliche Graphische Sammlung München, Pinakothek der Moderne

Eine kunst- und kulturhistorische Besonderheit der Schweiz sind die Vorzeichnungen für Schweizer Glasgemälde, sogenannte Scheibenrisse. Schweizer Scheiben verdanken ihre Existenz einer standesüberschreitenden Solidaritätsleistung: der finanziellen Unterstützung durch Übernahme eines Fensters bei einem Neu- oder Umbau. Dafür gaben die Stifter in öffentlichen und privaten Räumen als Zeichen ihrer Gunst Visitenkarten in Form farbig bemalter Glasgemälde in Auftrag. Als unabdingbare Vorlage für die Glasmaler dienten die von spezialisierten Vorlagenzeichnern angefertigte Scheibenrisse.
Das Münchner Kabinett verwahrt als Sonderbestand über 300 Vorzeichnungen für Schweizer Glasgemälde aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Unter ihnen befinden sich Meisterzeichnungen von Urs Graf, Jost Amman, Tobias Stimmer, Daniel Lindtmayer und Christoph Murer. Nach aufwendigen Restaurierungen werden die Scheibenrisse nun in einer Ausstellung gezeigt, zu der begleitend ein umfassender Bestandskatalog veröffentlicht wird.

 

Mehr Informationen zu der Restaurierung finden Sie unter Restaurierung von Schweizer Scheibenrissen.

 

 

Abbildung

Cover des Bestandskataloges © Staatliche Graphische Sammlung München, Pinakothek der Moderne