Stabilisierung mittelalterlicher Glasgemälde aus dem 14. Jh.

Bayerisches Nationalmuseum

Die Reste der drei aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammenden Chorfenster der Regensburger Minoritenkirche innerhalb des Bestands des bayerischen Nationalmuseum das umfangreichste Ensemble. Die Scheiben zeigen die Passion Christi, alttestamentliche Präfigurationen sowie einen Franziskuszyklus und gelten als Spitzenwerke der Regensburger Glasmalerei des Mittelalters. Sie bilden damit innerhalb der mittelalterlichen Glasmalerei des bayerischen Raums das einzige Beispiel für ein typologisches Bibelfenster. Besonders hervorzuheben ist die erstaunlich differenzierte Modellierung der Malerei und der besondere Reichtum der Ornamentscheiben.

Die Verglasung wurde 1810 ausgebaut und vom bayerischen Königshaus erworben. 1864 schenkte König Ludwig I. die erhaltenen Scheiben an das Bayerische Nationalmuseum. Seitdem gelten sie als Hauptwerke der Sammlung und wurden vielfach in der Fachliteratur behandelt.

 

Abbildungen:

1 Auferstehung Christi, Glasgemälde, Regensburg, um 1350, Inv.-Nr. G 961 a-f, Foto: Matthias Weniger © Bayerisches Nationalmuseum

2 Dipl.-Restauratorin Martha Hör

»Das Bayerische Nationalmuseum verfügt über eine der größten Sammlungen mittelalterlicher Glasgemälde in Deutschland. Darin gehören die fragmentarisch erhaltenen Chorfenster der Regensburger Minoritenkirche aus dem 14. Jahrhundert zu den Highlights. Aufgrund der Förderung kann ich konservatorische Maßnahmen an diesen Scheiben vornehmen, die zur geplanten Neupräsentation notwendig sind. An solchen großartigen Kunstwerken arbeiten zu dürfen, ist eine Herausforderung und ein Vergnügen zugleich.«

Dipl.-Restauratorin Martha Hör

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